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  • AutorenbildEmanuel Grammenos

Essay: Der Künstler mit den drei goldenen Haaren

Aktualisiert: 4. Dez. 2019

Über Sinn und Unsinn den künstlerischen Rat von Dritten anzunehmen. Ein Fragenkatalog für den konstruktiven Umgang mit Kritik und Selbstkritik.

Stellen wir uns eine x-beliebige Situation in einem Proberaum irgendwo in Deutschland vor. Eine junge, aufstrebende Band probt gemeinsam die Songs, mit welchen sie den Durchbruch schaffen will. Dabei werden die neuen Songs meist von einem oder zwei der Bandmitglieder in Form von Gitarrenriffs, Hooklines (Refraintexten), Melodien oder Ähnlichem eingebracht. Stellen wir uns nun also vor, der Gitarrist hat ein neues Riff und eine vage Songstruktur, die Band arbeitet an der Musik, der Sänger schreibt nebenher einen Text und probiert Melodien aus. Alle sind bei der Arbeit. Der künstlerische Prozess, der sich entfaltet, ist eine der wundersamsten und befriedigendsten Gemeinschaftsaktivitäten, die es gibt. Nun begibt es sich aber in einer dieser Situationen, dass der Bassist eine Idee hat, wie der Chorus (der Refrain) noch besser ins Ohr des Hörers gehen könnte. Schon am Gesicht des Gitarristen ist zu erkennen, er ist nicht gerade begeistert von dem enthusiastischen Zupfen seines Bandkollegen auf den oberen Saiten seines Instruments. Da aber eine Band ein demokratisches, künstlerisches Kollektiv ist (oder zumindest wird es meist so gedacht), wird diskutiert. Am Ende entscheidet man, dass beide Varianten ausprobiert werden. Eine Aufnahme beider Varianten soll zu einer Entscheidung führen. Gesagt, getan: Die Variante des Gitarristen wird eingespielt und alle geben ihr Bestes. Aufnahme läuft – und Action … Super Intro, toller Verse, ein smoother Pre-Chorus und dann der Chorus.

Danach wird die Variante des Bassisten eingespielt. Aufnahme läuft – und Action … Super Intro, toller Verse, smoother Pre-Chorus und dann … Die Gitarre stockt, der Gitarrist verzieht in Anstrengung das Gesicht und der Bassist schaut ihn mit hochgezogener Augenbraue kritisch an:

„Du spielst den Chorus aber deutlich schlechter als bei deiner Version!“, bemerkt er.

„Was? Ich habe es genau gleich gespielt“, erwidert der Gitarrist, während er seine Gitarre stimmt und dabei auf sein Stimmgerät schaut.

„Ist das so?“, fragt der Bassist höhnisch.

„Ja, klar. Die Version klingt einfach nicht so gut. Überhaupt verstehe ich nicht, warum wir das ändern sollen“, keift nun der Saitenmeister.

„Weil deine Version die Gitarre deutlich mehr in den Vordergrund rückt als die Stimme und den Text“, sagt der Bassist, während er verschwörerisch zum Sänger schaut.

„Da ist schon was dran“, sagt dieser, während er von seinem Textbuch aufschaut, um seine Frisur im Spiegel zu betrachten.

„Warum machen wir es nicht so, dass jeder die Versionen daheim ordentlich übt und dann spielen wir sie am Samstag noch mal ein“, schlägt der Schlagzeuger diplomatisch vor.

Alle nicken zustimmend. Schnitt. Schwarz.

Folgendes wird im Weiteren passieren: Alle werden nach Hause gehen, die Versionen pflichtbewusst üben und dann bei der nächsten Probe einspielen. Sie werden gemeinsam die Aufnahme anhören und wild diskutieren. Der Gitarrist wird immer noch dagegen sein und der Bassist dafür. Im Lauf der Diskussion, die eher gegen den Vorschlag des Gitarristen gehen wird, wird dieser dann irgendwann etwas sagen wie: „Nein, das ist nicht mehr mein Song“ oder „Das widerspricht der Idee meines Songs“, vielleicht auch „Das zerstört die Essenz meines Songs“. Zu diesem Zeitpunkt wird sich entweder der Bassist fügen und seinen Ärger in sich hineinfressen (und nach ein paar solcher Situationen die Band verlassen) oder er wird sich so mit dem Gitarristen zerstreiten, dass es zur Trennung der Band kommt.

Warum interessieren wir uns aber für die verqueren Diskussionen und Streitigkeiten irgendeiner Feld-Wald-und-Wiesen-Band? Der Grund ist der, dass sich oft in den banalen und trivialen Dingen die wirklich großen Fragen spiegeln. In diesem Falle sind das Fragen wie: Was macht ein Werk zu einem Werk? Wann sollte ein Künstler auf seinem Werk beharren? Wie kann ein Künstler erkennen, wann sein Werk in Gefahr ist und wann sein Ego? Diese Fragen zu beantworten oder zumindest einen möglichen Weg zur Beantwortung vorzuschlagen, ist Aufgabe dieses Essays.


Alles (Kunst-)Werk oder was?


Der zentrale Punkt, den unser Sechs-Saiten-Freund (Gitarrist) und unser Vier-Saiten-Freund (Bassist) eigentlich ausdiskutiert haben, ist die Frage nach dem (Kunst-)Werk. Der Song, von dem die Rede war und den der Gitarrist so vehement verteidigt hat, ist sein (Kunst-)Werk. Ich werde im Folgenden immer von dem (Kunst-)Werk sprechen und auch wenn sich das hiesige Beispiel auf eine Band und ein Musikstück bezieht, kann man es leicht auf alle Schaffensprozesse von (Kunst-)Werken beziehen. Denn in der einen oder anderen Form findet sich der Konflikt, der eingangs beschrieben wurde, bei so gut wie allen Künstlern. Seine Struktur ist folgende:

  • (1) Ein Künstler erschafft ein (Kunst-)Werk.

  • (2) Eine andere Person (oder der Künstler selbst) gibt Feedback/kritisiert* das (Kunst-)Werk.

  • (3) Der Künstler steht vor der Frage: Soll ich dieses Feedback ernst nehmen oder nicht (und in der Folge Veränderungen an meinem Werk vornehmen)?


* Wenn in diesem Essay von „kritisieren“ die Rede ist, dann ist damit immer der kantianische Bedeutungshorizont gemeint, den man am besten mit „prüfen“ übersetzt.


Ich habe in den vergangenen 15 Jahren mit vielen Künstlern gearbeitet. Ich habe selbst eigene (Kunst-)Werke erschaffen. Habe mit anderen gemeinsam (Kunst-)Werke erschaffen. Habe anderen beim Erschaffen von (Kunst-)Werken zugesehen. Habe den Prozess begleitet und beobachtet. Ich habe den Prozess kritisiert und ich habe versucht, die (Kunst-)Werke zu vermarkten. Doch neben all diesen verschiedenen Funktionen rund ums Kunstschaffen habe ich nie meine ursprüngliche Ausbildung vergessen: die des Philosophen. So ist mir über die Jahre eine große Unklarheit bezüglich der Probleme und Fragen aufgefallen, welche die (Kunst-)Werke betreffen. Die Probleme dieser Unklarheit und Vermischung sind keineswegs zu vernachlässigen, sondern führen regelmäßig zu Trennungen von Bands, zu Zerwürfnissen mit dem Buchverlag, zu Hass des Schauspielers gegenüber dem Theaterregisseur, zu Verbitterung aufseiten des Malers oder im schlimmsten Falle sogar zum frühzeitigen Tod des psychisch labilen Künstlers, der ausweglos seine Emotionen nur noch über immer höhere Dosen an Drogen regulieren kann. All das war für mich immer schwer zu ertragen. Ich liebe die Kunst und ich habe die allergrößte Bewunderung für Künstler. Gleichzeitig treibt mich eine Art innere Unzufriedenheit ihnen gegenüber. Denn zu oft erlebe ich die blinde Zerstörungswut des Unbewussten, die oft der Unklarheit bezüglich der Fragen nach den (Kunst-)Werken entspringt. Dabei bin ich davon überzeugt, dass es eine recht einfache Methode der Auflösung dieser Vermischungen und Unklarheiten gibt. Diese kann jeder Künstler auf seinen eigenen Schaffensprozess anwenden. Mit dem Effekt, klarer zu wissen, wann ein Rat sinnvoll ist und wann gänzlich sinnlos – ja manchmal sogar zerstörerisch.


Die drei goldenen Haare


In dem Märchen ‚Der Teufel mit den drei goldenen Haaren‘ begegnet der Junge mit der Glückshaut auf seinem Weg in die Hölle drei Fragen, die er dann am Ende dem Teufel stellt. In der gleichen Weise glaube ich, dass auch der Künstler auf seinem Weg zum (Kunst-)Werk drei Fragen begegnet. Fragen, die er am Ende sich selbst stellen muss. Und manchmal ist dieses ‚selbst‘ nichts Geringeres als der Teufel – aber dazu später mehr. Denken wir erst noch einmal an den oben formulierten Konflikt und seine Struktur zurück:

(1) Künstler erschafft (Kunst-)Werk, (2) (Kunst-)Werk wird kritisiert, (3) Künstler muss (Kunst-)Werk verändern (Kritik annehmen) oder schützen (Kritik abweisen).

Im Falle unserer Musiker auf dem Weg zum Werkerfolg ist es für den Gitarristen ganz klar so, dass er zu dem Schluss kommt: „Ich muss mein Werk schützen!“. Auch wenn er dadurch seinen Musikerkollegen verärgert oder sogar das Ende der Band riskiert, so ist ihm der Schutz seines (Kunst-)Werkes wichtiger. Nun habe ich in der Vergangenheit beobachtet, dass sehr häufig genau an dieser Stelle die angesprochene Unklarheit auftritt. Denken wir noch einmal zurück: Der Gitarrist begründet seine ultimative Ablehnung des Vorschlags des Bassisten damit, dass dieser Vorschlag sein (Kunst-)Werk bedrohe. (Man denke an die Aussage „Das ist nicht mehr mein Song“.) Ich möchte hierfür einen Begriff einführen, und zwar den der Essenz des (Kunst-)Werkes. Den Begriff kann ich hier nur in aller Kürze umreißen und sagen: Die Essenz des (Kunst-)Werkes ist seine Erhabenheit. Diese Erhabenheit entsteht durch die zwecklose Hingabe des Künstlers an das (Kunst-)Werk sowie das Gefühl der Erhabenheit aufseiten der Rezipienten des (Kunst-)Werkes. (Ich habe mich in einem anderen Essay ausführlich mit der Essenz des Kunstwerkes auseinandergesetzt. Siehe dazu: ‚Produkt essen Seele auf‘). Für unser hiesiges Unterfangen ist abgesehen von der Definition der Essenz des (Kunst-)Werkes aber folgende Tatsache wichtiger: Der Verlust der Essenz des (Kunst-)Werkes zerstört dasselbe. Das bedeutet, wenn ein (Kunst-)Werk seine Essenz verliert, so hört es auf, ein (Kunst-)Werk zu sein. Das ist es, wovor die meisten Künstler die größte Furcht haben. Denn ein Künstler fühlt sich tendenziell mit seinem (Kunst-)Werk verbunden, er entäußert sich in dieses. Anders gesprochen, der Künstler legt Teile seiner Persönlichkeit in das (Kunst-)Werk. Das (Kunst-)Werk wird also Teile der Persönlichkeit des Künstlers in sich tragen. Der Lohn dieser entbehrungsreichen Entäußerung ist ein potenziell unsterbliches (Kunst-)Werk – und damit ein kleines Stück Unsterblichkeit für den Künstler selbst. Auch wenn es in einigen konkreten Situationen von außen vielleicht lächerlich erscheinen mag, dass sich der Künstler gerade auf so einen großen ästhetisch-metaphysischen Prozess bezieht, ist es meine Erfahrung, dass die meisten Künstler das andauernd tun – auch dann, wenn es z. B. nur um ein kleines Gedicht für die Vereinszeitung des Kegelvereins geht. Das ist auch nicht prinzipiell falsch, denn die Kunst ist ja wirklich dahingehend einzigartig, dass es zumindest möglich ist, dass ein einfaches Gedicht für eine kleine Vereinszeitung den Künstler weltberühmt macht. (Auch wenn – und das wird wirklich von den meisten Künstlern fundamental unterschätzt – die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, eher im Bereich des Sechsers im Lotto liegt.) Das Problem steckt hier allerdings im Detail. Oben sagten wir, dass es nicht prinzipiell falsch ist, argumentativ auf die Essenz des Werkes zu gehen. Ich behaupte hier aber, dass es tendenziell falsch ist.

Was bedeutet das? Es bedeutet, in den meisten Fällen ist es gar nicht notwendig, das große ästhetisch-metaphysische Rad anzuwerfen und sich ein Augenrollen bei den Mitmenschen einzuhandeln. Denn es ist ja gar nicht zwangsweise so, dass die Kritik, die von außen kommt, tatsächlich die Essenz des Werkes bedroht. Hier verlassen wir die Basis der begrifflichen Argumentation und wenden uns noch mehr der Erfahrung zu. Es ist meine Beobachtung, dass Künstler in den allermeisten Fällen die Essenz ihres Werkes bedroht sehen, wenn sie Ratschläge erhalten respektive kritisiert werden. In unserem Beispiel war der Ratschlag der Vorschlag, den Chorus des Songs zu verändern. Intro, Verse und Pre-Chorus sollten gleich bleiben und im Chorus schlug unser Bassist eine Änderung vor. Also selbst ohne die Änderung genauer zu spezifizieren, ist es schon rein quantitativ so, dass der größte Teil des Songs unberührt geblieben wäre. „Nun gut“, sagt einer, „in der Kunst geht es eben nicht um quantitative Bestimmungen. Eine einzelne Note kann das Werk grundlegend verändern.“ Das ist richtig und die Diskussion, ob nun eine Veränderung die Essenz des Werkes wirklich bedroht, ist sicherlich eine annähernd unlösbare, wenn sich die beiden Parteien auf gegenseitige Positionen versteifen. Aus ebendiesem Grund schlage ich einen Fragenkatalog für Künstler vor. Diese einfache Progression von drei Fragen ermöglicht es dem Künstler zu entscheiden, welche Handlungen angeraten sind. Schauen wir uns diese drei Fragen an:

  • (1) Wird die Essenz meines Werkes verändert?

  • (2) Verfüge ich über das Können, die vorgeschlagene Änderung zu realisieren?

  • (3) Verfüge ich über genügend Mittel (Zeit/Geld/Mitarbeiter etc.), die vorgeschlagene Änderung zu realisieren?

Die Fragen sind hier streng hierarchisch zu verstehen. Sie müssen von oben nach unten beantwortet werden. Die Fragen müssen mit JA oder NEIN beantwortet werden (ein ‚Unentschieden‘ ist hier nicht gültig). Aus den unterschiedlichen Antwortoptionen ergeben sich unterschiedliche Reaktionen (sprich Handlungen) auf die vorgeschlagene Änderung. Ich stelle die Antwortoptionen in der folgenden Tabelle dar:

Ich bin mir darüber im Klaren, dass diese Tabelle auf den ersten Blick etwas formal und abstrakt wirkt. Ich weiß auch, dass viele Künstler große Abneigungen gegen eine solche Art von Formalia haben. Aber erstens ist die ganze Sache weit weniger formal und kompliziert, wenn man sie einmal verinnerlicht hat, und zweitens glaube ich, dass es sich lohnt, ein ‚Programm‘ zu haben, nach welchem ein Künstler entscheiden kann, ob die Stimmen von außen (und auch die von innen) nun hilfreich sind oder nicht. Denn seien wir ehrlich: Jeder Künstler muss mit externem oder internem Feedback und Änderungsvorschlägen/Ratschlägen/Kritik umgehen – und das während seines ganzen künstlerischen Lebens. Sei es nun wie in dem Beispiel oben in einer Band oder in einer Situation, in der sich der Künstler selbst kritisiert und ihm z. B. eine innere Stimme sagt, es wäre gut, etwas an dem Plot seines Romans zu ändern. Immer ist der Künstler in der Situation, den Status der Kritik bewerten zu müssen, seine eigene Haltung dazu zu finden und danach zu handeln. Dies passiert viel zu oft ‚aus dem Bauch heraus‘. Der Effekt ist oft ein Bruch im künstlerischen Prozess (inneres Kriterium) oder in der künstlerischen Karriere (äußeres Kriterium). Sei es z. B. im Bereich des Äußeren durch den Wechsel des Verlags, Trennung der Band, Ablehnen der Ausstellung, Ausschlagen eines Engagements oder im Bereich des Inneren durch eine Schreibblockade, Selbstabwertung mit Verlust der Schaffenskraft, Verlust des Selbstbewusstseins und des Mutes zur Entäußerung in ein (Kunst-)Werk.


Rationaler Egoismus vs. „Ich-scheiß-auf-alle-Mentalität!“


Schauen wir uns zur Erläuterung das vorgestellte Modell an einem anderen Beispiel an: Eine junge Autorin hat mit viel Herzblut, Zeitaufwand und unter Aufbringung aller möglichen Ressourcen einen Roman geschrieben. Grundsätzlich schreibt sie für sich selbst, aber ganz ohne die Anerkennung der anderen und das Wissen um die Selbstständigkeit (z. B. durch Veröffentlichung) des (Kunst-)Werkes geht es auch nicht. Darum will sie den Roman über einen Verlag veröffentlichen. Auf der langen und mühsamen Suche nach einem Literaturagenten oder einem Verlag gerät unsere junge Autorin an eine Vielzahl unterschiedlichster Menschen. Wie es in der Natur der Sache liegt, hat jeder dieser Menschen eine andere Meinung zu dem Roman – und natürlich auch dazu, wie man ihn noch ‚verbessern‘ kann. Unter den Ansprechpartnern sind sicherlich viele, die man unter anderen Gesichtspunkten wie den oben genannten direkt ausschließen sollte, z. B. weil sie aus Neid, Zynismus oder Konkurrenzdenken heraus agieren. Aber es sind auch Menschen dabei, die der Autorin gegenüber wohlwollend gesinnt sind, die ihr nahestehen, sie schätzen, sie fördern, im Literaturbetrieb aktiv und auf dem Literaturmarkt bewandert sind. Da gibt es LektorInnen, AgentInnen, InhaberInnen von kleinen Verlagen, andere AutorInnen, VeranstalterInnen von Lesungen, VertreterInnen von Literaturstiftungen, FreundInnen, Bekannte etc. Das große Problem unserer Autorin ist die fehlende Erfahrung in der Bewertung dieser Rückmeldungen sowie die fehlende Klarheit im Umgang mit den Ratschlägen. Wessen Vorschläge sind konstruktiv und gerechtfertigt? Wessen Vorschläge sind zwar in seiner/ihrer Sparte richtig, aber für die Autorin kontraproduktiv? Und welche Vorschläge sind schlicht und ergreifend zerstörerisch für das (Kunst-)Werk der Autorin?

Eine möglichst verlässliche Beantwortung dieser Fragen ist vielleicht entscheidend für den weiteren Weg der Künstlerin. Dabei ist hier nicht nur von dem (Verkaufs-)Erfolg des entsprechenden Romans und der Autorin die Rede, sondern auch von dem Weg der künstlerischen Selbstentfaltung der Autorin. Denn gerade bei Künstlern ist das Schaffen eng verwoben mit der Identität, dem Selbstbewusstsein und damit auch dem psychischen Wohlbefinden. Das Eingehen auf zu viele zerstörerische Ratschläge kann das (Kunst-)Werk und in der Folge auch das Selbstbewusstsein des Künstlers schwer beschädigen oder sogar zerstören. Noch entscheidender ist meiner Erfahrung nach aber der zweite Fall: Das stetige Abblocken von Ratschlägen aus Angst vor der zerstörerischen Wirkung falscher Ratschläge kann zu einer vollkommenen Isolation und Resonanzlosigkeit führen. Der Künstler bleibt mit seinen (Kunst-)Werken alleine und erhält keinerlei Rückmeldung, eben weil er sich vor jeder Rückmeldung schon prinzipiell verschließt. Das führt dazu, dass die (Kunst-)Werke isoliert bleiben und nicht in einen gesellschaftlich-künstlerischen Kontext eintreten. Der Effekt ist meist eine schwere Frustration des Künstlers mit Depressionen und selbstzerstörerischem Verhalten, das – im schlimmsten Falle – bis zum (Frei-)Tod führen kann. Natürlich mag das ein düsteres Szenario sein und es ist wahr, in den allermeisten Fällen führt die Isolation nicht zu Zerstörung und Tod, sondern einfach dazu, dass der entsprechende Künstler alles hinschmeißt und sein künstlerisches Schaffen einstellt. Ich habe viele dieser Künstler getroffen und jedes Mal ist es ein herzzerreißendes, tragisches Bild.

Gehen wir nun aber zurück zu unserer Autorin. Sie trifft auf der Buchmesse eine Literaturagentin und diese sagt ihr, dass der Roman in keine Sparte passe. (Vorsicht: Eigentlich sagt sie, dass der Roman in keine Sparte der Verlage passe, zu denen sie Verbindungen habe.) Unsere Autorin solle die Hauptfigur im Alter verändern, den Mittelteil streichen und statt der märchenhaften Parts lieber mehr ins Fantasy-Genre gehen. Wie sind nun diese Ratschläge in Bezug auf die Gefahr des Verlustes der Essenz des (Kunst-)Werkes zu bewerten?

Unsere Autorin wendet den Fragenkatalog an und stellt sich als erstes die Frage: Kann ich in meinem Roman die Hauptfigur im Alter verändern, den Mittelteil streichen und die märchenhaften Teile in Fantasy umwandeln, ohne die Essenz des (Kunst-)Werkes zu verändern?

Wie schon beschrieben, ist die Beantwortung dieser Frage der schwerste Schritt. Auch unsere Autorin ist sich nicht sicher. Ihr (Bauch-)Gefühl sagt ihr klar und deutlich: NEIN! In einem solchen Falle empfehle ich erst einmal, das Gefühl genauer zu untersuchen. Dies macht man am besten, indem man testweise zunächst die erste Frage mit JA beantwortet. Dieses Vorgehen nenne ich hypothetische Befragung: Bei der hypothetischen Befragung wird die Frage nach der Möglichkeit der Veränderung ohne Verlust der Essenz des (Kunst-)Werkes vorerst mit JA beantwortet.

Unsere Autorin tut dies und geht nach der obigen Tabelle also zur Frageebene (2) weiter. Sie fragt also im Weiteren: Verfüge ich über das schriftstellerische Können, in meinem Roman die Hauptfigur im Alter zu verändern, den Mittelteil zu streichen und die märchenhaften Teile in Fantasy umzuwandeln?

Diese Frage ist mit Sicherheit die schwerste für viele Künstler. Sie setzt ein großes Selbstbewusstsein und damit einhergehend die Fähigkeit zur Selbstkritik voraus. Meiner Wahrnehmung nach liegt in vielen Fällen das Problem der Bewertung von Ratschlägen Dritter an dieser Frage. Denn viele Künstler (und im weiteren Sinne viele Menschen) sind nicht in der Lage, sich einzugestehen, wenn sie aufgrund fehlenden (künstlerischen) Könnens nicht in der Lage sind, einen Vorschlag umzusetzen respektive auf eine Kritik einzugehen. Denken wir noch mal an den Gitarristen und das erste Durchspielen des Vorschlags unseres Bassisten. Nun erklärt sich der angestrengte Gesichtsausdruck des Gitarristen, von dem die Rede war. Der Vorschlag war für den Gitarristen neu und somit schwer umzusetzen. Die Griffe waren ihm vielleicht nicht vertraut oder er hatte das Phrasing (Gestaltung der Töne innerhalb hinsichtlich Lautstärke, Rhythmik, Artikulation und Pausensetzung) noch nicht verinnerlicht. Darum war der Ansatz des Schlagzeugers sehr gut, die Vorschläge erst zu üben. Hierin zeigt sich eine große Klugheit, die wir auch auf unser Beispiel der Autorin gut anwenden können. Denn unsere junge Romanautorin weiß auch nicht so recht, ob sie die Änderungsvorschläge überhaupt umsetzen kann. Sie ist eine Liebhaberin und große Kennerin von Märchen – mit Fantasy hat sie sich dagegen nie auseinandergesetzt. So ist es möglich, dass ihr klares NEIN-Gefühl bezüglich der ersten Frage von der Furcht beeinflusst ist, die Vorschläge gar nicht umsetzen zu können. Diese These ist natürlich erst einmal vollkommen unbegründet, aber ich habe in der Beobachtung folgende Erfahrung gemacht: Je stärker der Vorschlag vom selbstverständlichen Können des Künstlers abweicht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das Gefühl zu haben, die Essenz des (Kunst-)Werkes sei bedroht. Andersherum formuliert: Je größer das Können eines Künstlers ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vorschlag als Angriff auf die Essenz des (Kunst-)Werkes gewertet wird. Natürlich ist das nicht der einzige Faktor, der in die Bewertung eines Vorschlags eingeht, aber es ist sicherlich ein sehr wichtiger. Für unsere Autorin gibt es also zwei Möglichkeiten. Sie kann sagen: „Ich verfüge nicht über das Können, darum kann ich den Roman nicht umschreiben“. Oder: „Ich verfüge nicht über das Können, darum muss ich das Können erwerben, um dann den Vorschlag umsetzen zu können“.

An dieser Stelle kommen wir auf den rationalen Egoismus zu sprechen: In keiner Weise sollte ein Künstler geistige, seelische und körperliche Anstrengungen unternehmen, nur um dem Wunsch z. B. eines Verlags, des Marktes, der Eltern oder selbst z. B. der eigenen, inneren Großartigkeitsvorstellungen zu entsprechen. Dies wäre irrational und schädlich. Im Zuge eines rationalen Egoismus kann es aber durchaus förderlich sein, die Mühen zu investieren, wenn dadurch z. B. eine Veröffentlichung bei dem Verlag in greifbare Nähe rückt. Es wäre unter diesem Gesichtspunkt in unserem Beispiel also rational von der Autorin, die Literaturagentin darauf zu verpflichten, sie mit diesem Buch zu vertreten, wenn sie die vorgeschlagenen Änderungen durchführt. Der Egoismus liegt hier in dem Wunsch, das eigene (Kunst-)Werk zu befördern, und darin, diese Förderung auch klar und deutlich gegenüber der Literaturagentin einzufordern. Die Rationalität wiederum liegt in der Bereitschaft, äußere Anforderungen zu erfüllen, um dieses Ziel zu erreichen.

Gehen wir einen Schritt weiter, nachdem wir noch einmal kurz zusammengefasst haben: Die Autorin hat erstens einen Deal mit sich selbst geschlossen, die Essenz des Werkes als nicht bedroht anzusehen. Sie hat zweitens einen Deal mit der Literaturagentin geschlossen, sie zu vertreten. Dazu ist sie auf die Forderung der Agentin eingegangen, die Änderungen einzuarbeiten, und hat sich selbst gegenüber eingestanden, dass sie sich dazu erst in das Schreiben von Fantasy einarbeiten muss. Wir nehmen hier an, dass ein halbes Jahr später der Roman umgeschrieben ist und sich die Literaturagentin auf die Suche nach einem Verlag gemacht hat.

Schnitt. Blende. Kamerafahrt durch das Fenster des Büros der Literaturagentin. Es ist ein schöner Frühlingstag in Berlin. Unsere Autorin hat ein blaues Kleid an und sitzt mit erwartungsvollem Gesichtsausdruck der Literaturagentin gegenüber. Ihre offenen braunen Haare tanzen in dem leichten Luftzug um ihr Gesicht. Das Manuskript liegt auf dem Schreibtisch zwischen den beiden. Die Literaturagentin blättert darin, schlägt dann das Buch sanft zu und sagt: „Gute Nachrichten, wir haben einen Interessenten. Der Fantasy-Now-Verlag möchte das Manuskript und ist bereit, es zu veröffentlichen“.

„Was? Das ist ja wunderbar!“, ruft die junge Autorin.

„Ja, es ist toll. Es gibt nur eine kleine Bedingung“, erwidert die Literaturagentin, während sie ihre Augen auf das Manuskript geheftet hat.

„Welche?“, fragt die Autorin.

„Nun“, sagt die Literaturagentin mit schuldbewusstem Blick, „der Lektor und die Verlagschefin sind der Meinung, dass wir die Fantasy-Elemente etwas märchenhafter gestalten sollten, und sie finden, dass es kein Jugendroman ist, eher etwas für Erwachsene. Darum sollte die Hauptfigur älter sein. Außerdem wollen sie, dass der Roman deutlich länger wird. Sie wollen drei Teile mit je 500 Seiten“.

Ohne auf die Implikationen einzugehen, die sich aus dieser Geschichte über den Literaturbetrieb ergeben, ist unsere junge Autorin nun in der Situation, dass sie sich wieder fragen muss, inwieweit der externe Vorschlag ihr (Kunst-)Werk beeinflusst. Da es sich um eine Rückkehr zu der ursprünglichen Version handelt, gehen wir davon aus, dass Frageebene (1) mit JA beantwortet wird (Kann ich den Roman verändern, ohne dass die Essenz des (Kunst-)Werkes verloren geht?). Frageebene (2) kann ebenso mit JA beantwortet werden, da die Autorin diese literarische Form ja schon realisiert hatte (Verfüge ich über das Können, die Veränderungen vorzunehmen?). Dadurch befindet sich die Autorin nun auf Ebene (3) des Fragenkatalogs: Verfüge ich über die Mittel, die Veränderungen vorzunehmen?

Unsere Autorin kommt zu der Antwort, sie selbst verfügt nicht über die Mittel. Vor allem fehlt ihr das Geld und die Zeit. Sie arbeitet Teilzeit und hat schon viel Zeit in den Roman und die Abänderung investiert. Der Roman hat 400 Seiten und soll nun auf 1500 Seiten anschwellen. Unserer Autorin ist klar, dass sie das nicht alleine stemmen kann. Somit beantwortet sie die Frage klar mit NEIN.

Wird Frageebene (3) mit NEIN beantwortet, ergeben sich wiederum zwei Möglichkeiten: (1) Die Änderung wird abgelehnt oder (2) die Mittel werden eingefordert.

Im Falle der jungen Autorin ist die Sache einfach. Sie sagt der Literaturagentin, dass sie gerne die Änderungen vornehmen könne, dass sie aber einen entsprechenden Vorschuss des Verlags brauche, um die Mittel für die Veränderung zu haben. Natürlich wäre unsere Geschichte keine Geschichte der realen Tragik, die ich unsere Welt nenne, wenn es so einfach wäre. Die Literaturagentin schüttelt den Kopf und erklärt: „Nein, nein, das können wir so nicht machen. Schätzchen, den ersten Roman musst du auf eigene Kosten schreiben. Der Verlag investiert schon viel in dich, wenn er das Risiko auf sich nimmt, einen neuen Autoren auf den Markt zu bringen. Einen Vorschuss können wir da ganz sicher nicht raushandeln“.

Unsere junge Autorin ist enttäuscht, denn sie hätte sich eine Veröffentlichung gewünscht. Sie sagt der Literaturagentin aber dennoch ab, da sie damit nicht einverstanden ist, dass sich der Verlag das Recht herausnimmt, Forderungen zu stellen, ohne die entsprechenden Verantwortungen zu übernehmen (was sicherlich ein Thema für einen eigenen Essay ist). Am Ende der literarischen Odyssee unserer Autorin möchte ich noch einmal auf ihren Anfang kommen. Es mag dem einen oder anderen nicht klar sein, was der ganze Aufwand nun gebracht hat. Doch schauen wir aus der Vogelperspektive auf unsere Autorin oder jeden anderen Künstler, der den Fragenkatalog durchgeackert hat. Zu Beginn war unsere Autorin alleine mit ihrem Roman und wusste nicht, ob sie überhaupt irgendeinen Vorschlag von anderen annehmen kann. Darüber hinaus war sie geneigt, jeden Vorschlag als einen Angriff auf die Essenz ihres (Kunst-)Werkes (und damit als einen Angriff auf sich selbst) wahrzunehmen. Durch das Programm der drei Fragen hat sie es geschafft, das Problem der Ratschläge zuerst an die Literaturagentin heranzutragen (durch die Beantwortung der Frageebene (2)) und dann im zweiten Schritt an den Verlag (durch die Beantwortung der Frageebene (3)). All das war natürlich nur möglich auf der Basis der hypothetischen Befragung, im Zuge derer die Autorin die Frageebene (1) vorerst mit JA beantwortet hatte. Auch wenn sie am Ende nicht mit einer Veröffentlichung belohnt wurde, so kann man versichert sein, dass sie mit einem deutlich gestärkten Selbstbewusstsein aus dem Prozess herausschreitet. Während eine ihrer hypothetischen Autorinnen-Kolleginnen vielleicht immer noch dabei wäre, sich über die kunstfeindliche Welt und die Verkennung ihres Genies zu beschweren, schreibt unsere Autorin schon am nächsten Roman und ist für den nächsten Prozess des Feedbacks bestens gerüstet. Ohne Schreibblockade oder Ressentiment auf die Welt und das Schicksal. Denn das ist es, was meiner Ansicht nach der Unterschied zwischen rationalem Egoismus – den man braucht – und einer „Ich scheiß auf alle!“-Mentalität ist, die in die Isolation führt.


Erfolg und Misserfolg


Möglicherweise wird der eine oder andere kritische Leser hier fragen: Welches Konzept von Erfolg steckt denn hinter dieser Herangehensweise? Damit liegt er oder sie in seiner/ihrer kritischen Intuition genau richtig: Das Konzept von Erfolg, welches gleichsam zwischen den Zeilen dieses Essays gewoben wird, ist ein anderes, als es die meisten Menschen im Sinn haben. Als Erfolg bewerte ich nicht die reine Veröffentlichung und ökonomische Anerkennung eines (Kunst-)Werkes, sondern vielmehr das Band der Anerkennung und Zufriedenheit, welches sich zwischen Künstler und (Kunst-)Werk spannt. Würde der ökonomische Erfolg und die Anerkennung um der Anerkennung willen im Vordergrund stehen, so wäre der Rat an die junge Autorin gewesen, die Änderungen vorzunehmen und damit eine Veröffentlichung zu erreichen. Des Weiteren wäre aber der Rat gewesen, zu keiner Zeit den Verlust der Essenz des (Kunst-)Werkes überhaupt nur zu befürchten. Es wäre der Rat gewesen, die Essenz des (Kunst-)Werkes vollständig zu vergessen, stattdessen durch gute Marktbeobachtung eine optimale Sparte zu finden und das perfekt passende Produkt zu entwickeln. Das ist nicht nur möglich, es ist etwas, was andauernd passiert. Die Bestsellerlisten sind randvoll mit hervorragenden Produkten, deren (Kunst-)Werkscharakter nie in Frage stand, weil sie nie als (Kunst)Werke in Erscheinung getreten sind. Das ist auch in keiner Weise als Wertung zu verstehen. Es bedarf eines großen kunsthandwerklichen Könnens, um ein Produkt auf dem Kunstmarkt (sei es der Buchmarkt, der Musikmarkt, der Theatermarkt etc.) zu platzieren. Es ist aber meines Erachtens nach absolut entscheidend, sich darüber klar zu werden, ob man ein Produzent von künstlerischen Produkten oder ein Künstler und damit der Ursprung von Werken (um es mit Heidegger zu sagen) sein möchte. Der in diesem Essay vertretene Ansatz von Erfolg zielt einzig und allein auf die Letzteren. Diese Künstler müssen sich von einem externen Kriterium von Erfolg verabschieden. Verkaufs- und Fanzahlen (heute oft Follower, Likes, Views und Plays) sind kein Kriterium des Erfolgs. Ein Kriterium des Erfolgs ist einzig und allein das Gefühl der Erhabenheit beim Betrachten der eigenen Kunstwerke (ohne sich narzisstisch selbst zu überhöhen) sowie das Band zwischen Künstler und Kunstwerk, welches sich durch den Schöpfungsprozess konstituiert. Der Schöpfungsprozess ist aber eben der, den ich zu beschreiben versucht habe. Er ist gekennzeichnet durch stetiges Schaffen und Infragestellen desselben Schaffens. Hier im Essay passierte das wegen der Anschaulichkeit immer durch äußere Personen. In der Realität beginnt das Infragestellen viel früher durch den Künstler selbst. Die vorgestellten Frageebenen sind dabei als Hilfestellung zu verstehen. Sie sind gleichsam die drei goldenen Haare des Teufels, die man ausreißen muss. Es ist schmerzhaft und man läuft Gefahr, den Teufel aufzuwecken und die Hölle ausbrechen zu lassen – vor allem in den Fällen, in denen die Kritik nicht von außen kommt, sondern aus dem Inneren des Künstlers selbst. Aber wer es schafft, die Fragen für sich selbst systematisch zu beantworten, der wird zu einer größeren Klarheit in Bezug auf sein Kunstschaffen kommen und dadurch klare Handlungsanweisungen für seinen Schaffensprozess haben. Diese Klarheit und Handlungsanweisungen sind ein Schutz vor destruktiven äußeren und inneren Kräften, welche das Band zwischen Künstler und (Kunst-)Werk bedrohen. Der Lohn dieses Schutzes ist ein stetiges Wachsen dieses Bands, welches ich als künstlerischen Erfolg vorgestellt habe. Somit ist der vorliegende Essay in gewisser Weise auch als ein (selbst)therapeutischer Ansatz für Künstlerinnen und Künstler anzusehen.

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